Training

Die zweite Tai Tsuku

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Die zweite Tai Tsuku stellt schon höhere Anforderungen an den Kempoka, obwohl sie noch immer eine der kurzen Kata im Stil ist. Doch wer den Orangegurt anstrebt, der taucht hier tiefer ein in grundlegende Bewegungsprinzipien.

Nur 11 Standwechsel zählt der, der sich die Mühe macht. Doch vielfach werden in einem Stand unterschiedliche Schlag- oder Blocktechniken durchgeführt. Wichtig bei der zweiten Tai Tsuku ist der Einsatz des eigenen Körpers. Schon in der zweiten Bewegungsfolge eine der Schlüsselsequenzen der ganzen Kata: Ein großer, vermeintlich schwerer und greifender Gegner wird mit beiden Händen aufgenommen, drückt den Ausübenden tief in seinen Zenkutsu Dachi, um dann explosiv wieder zurückgestoßen zu werden. Die Arbeit des hinteren Beines im Zenkutsu Dachi wird betont.

Wenn beide Ellbogen an den kurzen Rippen bleiben, kommt der beidhändige Rückstoß aus dem Körper und nicht aus den Armen. Die werden erst nach vorne bewegt, wenn der Gegner schon in der Rückwärtsbewegung ist. So schaffen es auch leichte Kempoka, einen schwereren Gegner wegzuschieben. Das dazu nötige Verständnis von Körpermechanik braucht allerdings, ich habe es erst nach Jahren des Übens verstanden. Der Age Uke ist hier keine Abwehr, der Gegner ist ja schon im Zurückgehen, sondern eher ein Schlag unter die greifenden Arme oder ins Gesicht, je nach Interpretation. Der Nukite-Fingerspitzenstich beendet dann diesen Angriffsversuch.

Die zweite Schlüsselstelle kommt kurz danach. Der Angreifer fasst in Jacke oder im Würgegriff beidhändig von vorn an den Hals. Auch hier funktionieren die Techniken nur, wenn sie mit einem deutlichen Höhenwechsel kombiniert werden. In einer großen Ausholbewegung gehen beide Arme nach oben. Wieder werden dann die Ellbogen eingesetzt, diesmal um den Griff zu brechen. Ganz wichtig ist erneut der Einsatz des eigenen Körpergewichts durch Heben und Senken der Körpermitte. Nur mit der Kraft der Arme wird hier niemand, der leichter oder kleiner ist, den Griff des Angreifers brechen.

Nur 11 Stände? Nur Orangegurt? Von wegen. Auch bei dieser Kata wird der eigene Entwicklungsstand ganz deutlich. Je länger man dabei ist, je weiter man in seinen Bemühungen kommt, desto öfter läuft man auch diese grundlegende Kata. Und je öfter man sie läuft, desto mehr wird sie sich verändern. Versprochen!

Das Video hilft, diesen Text zu verstehen! 🙂 Bild anklicken …

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