Mit dem Jahresabschluss-Training 2015 konnten wir nicht nur etliche Eltern und einige ehemalige Kampfsportler zum Kommen bewegen, sondern auch ein eindrucksvolles Zeichen für Toleranz und Offenheit für unsere Heimatgemeinde setzen.
Ende Dezember ist nicht nur traditionell die Zeit der letzten Gürtelprüfungen im Jahr. Was auf dem Job die Weihnachtsfeier, ist im Verein das Abschlusstraining. So auch bei uns im Verein. Die Idee in diesem Jahr war, nicht nur mit allen Kampfsportlern, ob Judo, Kempo, Tai Chi oder Wing Chun, gemeinsam zu trainieren, sondern einmal zusammen mit Eltern und „Ehemaligen“ die Matte zu teilen.
Doch wer würde kommen? Schließlich waren die Gürtelprüfungen gelaufen, die Spannung der Sportler raus. Und einige waren sicher schon in den Weihnachtsferien. Doch letztlich war die Teilnahme ein Riesen-Erfolg. Locker weit über 70 Teilnehmer, von frisch geschlüpft bis zu den ganz großen Erwachsenen, tummelten sich auf Socken oder barfuß in der Halle. Eltern, Schüler und Freunde ließen sich zum Mitmachen animieren, ob von Michi und Florian zum Hsinshi, von Reinhold zum Tai Chi, von Marc und Yannik zum Judo oder von Flo und mir zum Lung Chuan Fa.
Tolle Geste: In den letzten Wochen hat das Kalletal nicht nur einen großen Zuzug an Flüchtlingen erlebt, sondern auch sehr eigenartige Stellungnahmen der hiesigen Kirchenoberen. Die äußerten sich nämlich extrem negativ gegenüber gleichgeschlechtlichen Ehen und setzten Homosexualität auf eine Ebene mit Sodomie oder Geisteskrankheit.
Michael Schilling, Sensei vom Hsinshi Kempo, hatte die Idee, mit einem extra gefertigten Banner deutlich zu machen, dass wir Kampfsportler nicht nur aus dem fernen Osten stammende Sportarten betreiben, sondern generell etwas gegen Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, dumpfe Sprüche und homophobe Pastoren haben. Und tatsächlich versammelten sich fast alle Aktiven und alle Trainer unter diesem Banner und setzten damit eindrucksvoll ein Zeichen eben gegen diese engstirnigen und tumben Gedanken.
Gerade zum Jahresende und direkt vor Weihnachten ein Bekenntnis, welches mich als Vereinsmitglied stolz auf diese Gemeinschaft macht!