Training

Kein Plan im Training

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PratzenKein Plan im Training vs. der Weg ist das Ziel. No Pain no Gain. Wer schön sein will, muss leiden (oder … Wer gut sein will, muss schwitzen!) – immer die gleichen Ausdrücke für das selbe Phänomen. Wer nicht regelmäßig und ernsthaft trainiert, der kommt auch in Sachen Kampfkunst nicht weiter.

Doch bedeutet das auch immer wiederkehrende Übungen und Trainings nach immer dem gleichen Muster? Muss Training langweilig sein, um gut zu sein?
Fataler Quatsch! Quatsch, weil im Gegenteil Training abwechslungsreich sein soll und muss, um effektiv zu sein. Und fatal, weil Langeweile auch schwindende Mitgliederzahlen bedeutet. Und damit der weiteren Verbreiterung unseres Sports im Wege steht. Zudem wird sich der Herr Kassenwart dann sicherlich bedanken!

Leider verwechseln viele Trainer im Kampfsport die Begriffe Langeweile und Tradition. Ein Training ist nicht traditionell, wenn es jahrelang immer nach dem gleichen Schema abläuft. Es ist einfach nur schlecht, denn es steht einem echten Leistungszuwachs im Wege. Und der Trainer ist faul, denn er macht sich nicht die Mühe, sich zu hinterfragen, sich weiterzubilden und abwechslungsreiche Trainingspläne zu erstellen.

Beispiel Liegestütz. Es gibt kaum eine Übung, die so viele Aktive so sehr verabscheuen. Gleichzeitig ist sie aber so wertvoll, denn sie entwickelt die Muskulatur, die man zum Schlagen und Stoßen unbedingt braucht. Doch Liegestützen können auf unzählige Arten trainiert werden. Allein die Stellung der Hände kann von eng bis ganz weit variiert werden. Dann kann man durchtauchen, vor und zurück. Man kann die Frequenz genauso ändern wie die Belastungsintensität, kann Hilfsmittel wie Bälle zum Abstützen einsetzen oder statische Elemente einbauen. Für die ganz Harten können einarmige oder mit Klatschen „verzierte“ Liegestütz durchgeführt werden. Und und und…

So kann man sich jede Übung in immer neuen Varianten vornehmen. Das betrifft natürlich genauso die Grundschule, also das kleine Ein-mal-Eins des Kampfsports. Jeder Schlag kann mit und ohne Pratzen, langsam, locker, schnell, kraftvoll oder in wiederholter Ausführung gelehrt werden. Und muss das auch, sonst automatisiert sich der Ablauf nicht.Jefferson-Seminar

Aufwärmen und Stretching sind Elemente, die in jedes Training gehören. Aber muss es immer das stupide Rundenlaufen zum ersten Aufwärmen sein? Warum nicht mit lockerem Randori anfangen? Oder mit einem Koordinations- oder Reaktionsspiel?

Für mich gehören auch ganz neue Elemente zu einem ausgewogenen Training. Kommenden Freitag habe ich alle Eltern eingeladen, das Kindertraining einmal aktiv zu begleiten. Ich bin gespannt, wie viele der Einladung folgen. Aber noch mehr freue ich mich auf die strahlenden Kindergesichter, wenn sie zusammen mit ihren Eltern bei „ihrem“ Training mal zeigen können, was sie da eigentlich genau machen. Das lockert das Training auf und macht allen Spaß.

Judo01Das Einladen von Trainern und Meistern anderer Schulen und Stile lockert auch das Training der „Großen“ auf und bringt allen neue Impulse. Zudem fördert es den unbedingt notwendigen Austausch und das Dazu-Lernen, will man wirklich als Persönlichkeit im Kampfsport reifen und irgendwann seinen eigenen Weg, seinen DO, gehen. Boxer können besser schlagen, Taekwondo-Ka besser treten, Judo-Ka besser fallen und werfen, Jiu-Jitsu-Ka besser hebeln und Turner besser springen und abrollen. Aber öffnen wir unser Training konsequent und mit System und Plan auch für andere Fertigkeiten, dann sind wir am Ende die besten Allrounder.

Also immer her mit neuen Ideen und Anregungen, sie sind herzlich willkommen!

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