Man kann nie zu schlau sein, aber ganz schnell zu doof. Aus diesem Grund haben sich Uwe, Sabrina und ich das Ziel gesetzt, den Übungsleiter-Schein zu machen.
Denn die nächste Stufe hin zu einem wirklichen Kampfsport-Lehrer ist nicht (nur) das Verbessern der eigenen Leistung, sondern auch das Verbessern der eigenen Lehrfähigkeit.
Das Problem im Kampfsport generell ist, dass in den meisten Schulen und Dojos höhrere Gürtelfarben oder Schwarzgurte automatisch als Trainer angesehen werden, von dem ganzen Sensei-Unsinn mal gar nicht zu reden …
Aber ist ein guter Trainer der, der den Yoko Geri schön hoch treten oder drei Bretter mit einem Schlag durchwemsen kann? Also ein Kampfsportler, der seinen Körper gut in Schuss hat und fit ist?
Das hat nun aber leider gar nichts mit Didaktik und Methodik zu tun, geschweige denn mit Physiologie oder Wissen um Körpermechanik (außer der eigenen). Und von menschlichem Umgang miteinander und der Rolle als lehrendes Vorbild ganz zu schweigen. Beispiele aus dieser Mottenkiste von Grusel-Senseis und Trainern im Kommando-Ton gibt es genug.
Nicht mein Weg. Und daher ging es die letzten Tage wieder mal auf die Schulbank. Genauer: in die Sporthalle. Der erste Teil, das Basis-Modul des Übungsleiters stand auf dem Plan. 23 Teilnehmer, 3 Dozenten und mittendrin ich. Eine bunte Mischung aus Kraft- und Kampfsportlern, Lehrern und Trainern, Fitnessfreaks und Seilspring-Experten.
Neben theoretischen, ziemlich allgemein gehaltenen Elementen ging es bei den Spielen und Übungen im praktischen Teil doch ganz gut ans Eingemachte, sprich die Kondition. Einige der Spiele und Übungen sind so gut, dass wir sie gleich im Kinder- und auch im Erwachsenentraining ausprobiert haben. Denn natürlich stand nach den Einheiten in einer Detmolder Turnhalle noch das normale Training auf dem Plan.
Insgesamt waren das in den letzten fünf Tagen rund 31 Stunden Sport. Meine Knie haben mitgemacht, meine Schulter und mein Ellbogen haben kaum gemeckert, meine Bronchitis ist mittlerweile wieder auskuriert – mit anderen Worten: Der alte Kerl hat durchgehalten! 🙂
Neue Ideen, spannende Kontakte (warum nicht mal Kraftsportler oder Aerobic-Experten zum Training einladen?) und der erste Schritt zum Übungsleiter sind das Resultat der anstrengenden Tage. Allerdings bereitet der jetzt kommende Aufbaukurs noch Kopfzerbrechen, denn wie soll ich neben Job und Familie und dem eigenen Training noch die nötigen 120 Lehreinheiten absolvieren, die jetzt noch folgen sollen?
Was meint Ihr: lieber Side Kick und Back Fist oder Schulbank und neues Lernen fürs Lehren? Was sind Eure Erfahrungen mit Lehrern / Trainern / Senseis?